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Wolfgang Amadé Mozart – Als „Amadeus“ zum bekanntesten Komponisten Österreichs

Als im Dezember 1791 der von Krankheit gezeichnete, schmächtige Körper von Wolfgang Amadeus Mozart in das armselige Grab am St. Marxer Friedhof in Wien gelegt wurde, ahnte niemand, dass hier die sterblichen Überreste eines unfassbar großen Genies zu Grabe getragen wurden. Mozart hatte schwere Zeiten hinter sich. Erst nach seinem Tod wurde er verherrlicht und oft auch als „Liebling der Götter“ bezeichnet.

Mozarts Kindheit

Am 27. Jänner 1756 wurde um acht Uhr abends Salzburgs berühmtester Sohn geboren. Schon am nächsten Vormittag wurde er, wie es damals üblich war, im Salzburger Dom auf den Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Der griechische Name Theophilus heißt auf Deutsch Gottlieb und diesen übersetzte Mozart ins Französische. Daraus entstand so etwas wie ein Künstlername, nämlich Amadé oder Amadeus. Und als Wolfgang Amadeus Mozart ging er auch in die Weltgeschichte ein.

Schon im Alter von vier Jahren bekam Wolferl, so wie ihn damals alle nannten, gemeinsam mit seiner um vier Jahre älteren Schwester Nannerl, von Vater Leopold Mozart Klavier-, Violin- und Kompositionsunterricht. Der Vater war selbst Geiger und Vizekapellmeister beim Salzburger Erzbischof und damit „vom Fach“.

Keiner der anderen Mozart-Kinder war gesundheitlich stark genug, um zu überleben. Deshalb überschüttete die Mutter – Maria Anna Mozart – ihren Wolferl und die Nannerl mit Liebe und Fürsorge. Ganz das Gegenteil der Vater: Er war von seinem pedantischen Ehrgeiz getrieben, alles aus seinen musikalisch talentierten Kindern herauszuholen.

Wolfgangs musikalische Begabung war wirklich außergewöhnlich. Er konnte zum Beispiel Musikstücke nach einmaligem Hören sofort nachspielen und sein erstes Musikstück hatte er sowieso schon komponiert. Einmal schrieb der Vater stolz ins Notenbuch von seinem Sohn: „Diese acht Menuette hat der Wolferl in seinem vierten Jahr gelernet.“ Damit stand fest: Das Wunderkind darf der Welt nicht vorenthalten werden.

Mozarts Geburtshaus in der Stadt Salzburg (Foto: Wikimedia Commons - Jonathan White / Public Domain)
Mozarts Geburtshaus in der Stadt Salzburg (Foto: Wikimedia Commons – Jonathan White / Public Domain)

Im Jänner 1762: Der kleine Wolfgang war gerade einmal sechs Jahre alt, brach der Vater mit seinen Kindern nach München auf. Dort hatten sie einen Auftritt beim bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph und seinen Gästen. Die Münchner Gesellschaft war begeistert. Im Herbst desselben Jahres musizierten sie auch noch am Wiener Kaiserhof bei Maria Theresia. Mozart war unbekümmert, freundete sich sogar mit der Kaiserin an, umarmte sie und busselte sie ab. Danach konnte sich die Familie vor Anfragen gar nicht mehr retten. Vater Mozart war zufrieden, besonders auch mit den Finanzen.

Im Jänner 1763 ging es auf die nächste große Reise, eine richtig lange Konzertreise: Die Familie tourte dreieinhalb Jahre durch ganz Europa. Stationen waren zum Beispiel München, Frankfurt, Brüssel, Paris, London, Antwerpen, Den Haag und Amsterdam.

Wolfgang und Nannerl spielten an allen wichtigen Fürsten- und Königshöfen. Die Arbeit war für die Kinder anstrengend. Als Lohn für die Strapazen standen ihnen aber alle Schlösser des europäischen Adels offen.

Als die Mozarts 1766 nach Salzburg zurückkehrten, brachten sie Ruhm und Ehre mit. Außerdem zahlreiche Kompositionen, die der mittlerweile zehnjährige Mozart unterwegs geschrieben hatte.

Auch die folgenden Jahre standen ganz im Zeichen zahlreicher Reisen mit öffentlichen Konzerten und Auftritten vor hochgestellten Persönlichkeiten. Im Jahr 1770, Mozart war 14, meinte der Vater, dass dem jungen Talent trotz der Erfolge noch die höheren Weihen der Musik fehlen. Ein Musiker war damals erst dann von Bedeutung, wenn er eine Studienreise nach Italien gemacht hatte. Deshalb machten sich Vater und Sohn dorthin auf den Weg.

Der Erfolg war groß. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1770 wurde in Mailand Mozarts Oper Mitridate aufgeführt. Und in Rom wurde Wolfgang als 14jähriger von Papst Clemens XIV. zum Ritter vom goldenen Sporn ernannt. Jetzt wurden auch die Fähigkeiten von Wolfgang in seiner Heimatstadt Salzburg noch mehr geschätzt.

Mozart als „Angestellter“ in Salzburg

1772 wird Mozart als Geiger und Komponist beim Salzburger Erzbischof Colloredo angestellt. Kurz zur Erklärung: Zur Zeit Mozarts gab es keine Politiker, wie man sie heute kennt. Es gab Kaiser und Kirchenfürsten, die die Menschen kontrollierten, so wie eben der Salzburger Graf Colloredo, für den Mozart arbeitete. Als Fürstbischof war er nicht nur der kirchliche Herrscher, sondern auch der weltliche. Wolfgangs Chef war also ein mächtiger Mann, für seine Arbeit bekam Mozart von ihm aber nur so viel Lohn wie damals ein Handwerker verdiente. Das war dem Vater von Wolfgang viel zu wenig. Er versuchte eine bessere Anstellung für den Sohn zu finden. Ohne Erfolg.

Je erwachsener Wolfgang wurde, desto schwieriger wurde es für ihn, sich gegen andere, hervorragende Musiker durchzusetzen. Wolfgang war inzwischen 16 Jahre alt und kein niedliches Wunderkind mehr. Also schrieb er in folgenden Jahren, neben seiner „Arbeit“ beim Erzbischof, Klavierkonzerte, Serenaden und Messen.

Seinem Arbeitgeber wurden die Kompositionen aber langsam zu freigeistig. Und er kritisierte den Künstler scharf. Wolfgang kündigte daraufhin.

Mozart und seine Geldschwierigkeiten

Nun war Mozart 21 Jahre alt und musste auf einer erneuten Konzertreise eine Anstellung finden. Ohne Erfolg.

Die ganze Familie war verzweifelt. Die Situation schien ausweglos. Zwischendurch gab es nur einen Lichtblick: Der junge Mann verliebte sich zum ersten Mal und zwar in die junge Sängerin Aloysia Weber. Trotzdem musste Mozart auch Geld verdienen. 300 Werke aller Gattungen hatte er bereits komponiert, das brachte ihm aber kein Geld ein.

Im März 1778 brach er deshalb in Begleitung seiner Mutter nach Paris auf. Das Interesse dort war aber gering und die Reisekosten waren enorm. Nichts als Schulden häuften sich an und dazu kam noch ein weiterer Schlag: Auf dieser Parisreise starb die Mutter von Mozart an einer schweren Krankheit.

Schwer verschuldet kehrte der 23jährige im Jänner 1779 alleine nach Salzburg zurück und ließ sich dort aus Notwendigkeit wieder als Hoforganist bei Graf Colloredo anstellen. So konnte er die Schulden von der erfolglosen Konzertreise abstottern.

Die Zusammenarbeit ging aber nicht lange gut. Wolfgang fühlte sich in Salzburg eingeengt und es kam immer wieder zu Spannungen mit seinem Dienstgeber.

Mozarts Erfolg in Wien

Im Jahr 1781 hatte er genug von Salzburg und der Hofkapelle. Er versuchte sein Glück in Wien als freischaffender Künstler. Er schrieb Opern und Orchesterwerke und wurde schnell der bekannteste Musiker der Stadt. Auch privat war er zu dieser Zeit sehr glücklich: Er traf nämlich zufällig die Schwester seiner ersten großen Liebe und verliebte sich jetzt in sie. Am 4. August 1782 heiratete der 26jährige Mozart Constanze Weber. Mit ihr bekam er insgesamt sechs Kinder.

Mozart war glücklich und voller Schaffensfreude. Opern, Klavierkonzerte und Streichquartette sprudelten nur so aus ihm heraus. Die Entführung aus dem Serail entstand zu dieser Zeit. Mozart konnte damit den größten Erfolg feiern, den jemals ein Stück zu seinen Lebzeiten haben sollte. Die Kasse klingelte.

Aber: Weder Wolfgang noch seine Frau Constanze konnten mit Geld umgehen. Sie gaben es mit vollen Händen aus. Dazu kamen noch kostspielige Krankheiten von Constanze und so hatten die Mozarts oft nicht mal Geld, um Essen oder Brennholz zu kaufen. Das Ehepaar spürte die Armut. Wolfgang arbeitete umso fleißiger.

Im Jahr 1786 wurde „Die Hochzeit des Figaro“ uraufgeführt. Eine Enttäuschung. Der Wiener Gesellschaft behagte der kritische Inhalt nicht. Und auch sein „Don Giovanni“ fand in Österreich keine Freunde. Mozart hatte keine Einnahmen, der soziale Abstieg schien unaufhaltsam. Doch 1790 traf Wolfgang den bekannten Theaterdirektor Schikaneder und der beauftragte ihn mit einer Opernkomposition.

Im September 1791 wurde die „Zauberflöte“ aufgeführt. Der Erfolg war überwältigend, endlich war das Eis gebrochen und der 35jährige Mozart hoffte, an seinen alten Ruhm anknüpfen zu können. Aber dafür war es zu spät: Am 5. Dezember 1791 starb Wolfgang Amadeus Mozart nach einigen Tagen schwerer Krankheit.

 

Mozarts musikalisches Erbe gibt es bei Amazon.de auf CD und als MP3 (Cover: Amazon.de)
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Mozarts musikalisches Erbe

Mozart hinterlässt als Musiker von Weltrang zahlreiche Werke, Violinkonzerte, Klaviersonaten, Opern – besonders bekannt sind „Die Entführung aus dem Serail“, „Die Zauberflöte“, „Don Giovanni“, außerdem bekannte Melodien wie „Die kleine Nachtmusik“ oder „Die Jupitersinfonie“.

Wer außer Musik noch einen „Hauch Mozart“ spüren möchte, sollte unbedingt sein Geburtshaus in der Salzburger Getreidegasse besuchen. Dort errichtete die Mozartstiftung ein Museum, das die Besucher durch originale Mozarträume führt. Die berühmtesten Ausstellungsstücke dort sind seine Kindergeige, sein Clavichord und Porträts und Briefe der Familie. Und wenn man Glück hat, trifft man dort auch den besten Mozartkenner, den Musikwissenschaftler Doktor Rudolph Angermüller, der mehr über Mozart weiß, als in jedem Buch steht.

Mozarts Lebensgeschichte zeigt, dass eine gute Ausbildung, übergroßes Talent und Fleiß alleine nicht reichen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Für damals wie auch für heute gilt: Man braucht für alles ein bisschen Glück und man sollte zur rechten Zeit am rechten Ort sein.

Zu Lebzeiten hat Mozart wenig von seinem Talent profitiert. Bis heute ist er aber für den österreichischen Tourismus und die Kultur ein Anziehungspunkt. Weltweit kennt man ihn nicht nur durch seine Musik, sondern auch als Kopf auf den köstlichen Mozartkugeln. Die hätten ihm selbst sicher auch geschmeckt …

Und so würde seine Musik vielleicht heute klingen, ein paar Jahrhunderte später …

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Quellen für diesen Beitrag: Wikipedia, die CD „Mozart for Kids“, das Buch „Mozart“ von Wolfgang Hildesheimer aus dem Insel-Verlag und die Website der Mozartstiftung. (E. Tiefenthaler – Juni 2014)

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