Einfach ins Auto zu steigen, den ganzen Tag zu fahren und dabei kaum einer Menschenseele zu begegnen, ist in Europa kaum möglich. Anders sieht es in den USA aus, denn die unendlichen Weiten dieses Landes sind teilweise so leer gefegt, dass Sie dort mit der Natur ganz allein sein können. Wenn Ihnen zwischendurch wieder der Sinn nach Zivilisation steht, können Sie einfach eine der vielen Metropolen ansteuern und zum Beispiel einen Abstecher nach San Francisco oder New York machen. Für einen Roadtrip ist das Autofahrerland wie gemacht. Wenn Sie also einen Führerschein haben und schon immer einmal ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten reisen wollten, sollten Sie unbedingt darüber nachdenken, es mit dem Auto zu erkunden.
Wie lange dauert ein Roadtrip durch die USA?
Die Dauer Ihrer Reise können Sie selbst festlegen, denn spannende Routen gibt es genügend. Wenn Sie einmal von der Ost- bis zur Westküste fahren möchten, sollten Sie aber mindestens drei Wochen einplanen. Je nachdem, wie lange Sie an bestimmten Orten verweilen oder welche Abstecher sie unterwegs machen, können Sie auch deutlich länger unterwegs sein. Wer das gesamte Land mit dem Auto bereisen möchte, braucht dafür sogar ein halbes Jahr. Gleichzeitig ist es natürlich auch möglich, kleinere Touren zu fahren, die nur eine oder zwei Wochen dauern. Sogar ein kurzer Roadtrip von drei bis vier Tagen ist umsetzbar.
Was ist bei der Fahrzeugmiete zu beachten?
In den USA ist es in der Regel kein Problem, einen Mietwagen zu bekommen. Sie können sogar schon von Deutschland aus gebucht werden, sodass sich alles gut vorbereiten lässt. Allerdings müssen Sie bei der Vermietung einen gültigen Führerschein und Ihren Reisepass vorlegen können. Außerdem benötigen Sie eine Kreditkarte und müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Einige Fahrzeuge dürfen sogar erst ab 25 gemietet werden.
Muss ein internationaler Führerschein vorgelegt werden?
In den USA besteht keine allgemeine Pflicht, einen internationalen Führerschein mitzunehmen. Allerdings können die Regelungen von Bundesstaat zu Bundesstaat variieren, sodass es nicht schaden kann, sich das Dokument vorab zu besorgen. Gegebenenfalls müssen Sie es der Autovermietung zeigen. Sie können es einfach bei der für Sie zuständigen Führerscheinstelle beantragen. Bedenken Sie dabei aber, dass der internationale Führerschein nur in Verbindung mit Ihrem deutschen Führerschein gültig ist. Dementsprechend müssen sie beide Dokumente mitführen.
Wie sieht es mit Versicherungen aus?
Bei der Fahrzeugmiete sollten Sie darauf achten, dass im Preis eine sogenannte CDW-Versicherung inbegriffen ist. Dabei handelt es sich um eine Art Vollkasko-Versicherung, die bei Schäden am Fahrzeug einspringt. Zusätzlich kann eine LDW-Versicherung sinnvoll sein. Sie zahlt nämlich auch beim Verlust des Fahrzeuges. Auf die Haftpflicht, die viele Autovermietungen anbieten, sollten Sie sich aber nicht verlassen. Deren Deckung ist meist nicht ausreichend, um Sie wirklich vor einem finanziellen Fiasko zu schützen. Fragen Sie deswegen vor der Reise bei Ihrem Versicherer nach, ob Ihre private Haftpflicht auch in den USA gilt. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie für den Roadtrip eine entsprechende Zusatzversicherung abschließen.
Welche Verkehrsregeln gelten?
Tatsächlich herrschen keine einheitlichen Verkehrsregeln, sodass die Lage in jedem Bundesstaat anders sein kann. Sie sollten sich also vorab über die individuelle Gesetzeslage informieren. Zum Beispiel kann es sein, dass in geschlossenen Ortschaften Geschwindigkeiten von 20 bis 30 mph zulässig sind, während es außerorts häufig um die 55 bis 65 mph sind. Bedenken Sie unbedingt, dass es im Gegensatz zu Deutschland keine unbegrenzte Geschwindigkeit auf der Autobahn gibt. Hier liegen die Obergrenzen bei 70 bis 75 mph, was 112 bis 120 km/h entspricht. Halten Sie sich möglichst an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sonst riskieren Sie hohe Bußgelder, die Ihr Reisebudget ganz schön kürzen können. Zusätzlich sollten Sie die folgenden Sachverhalte berücksichtigen:
- In vielen Bundesstaaten gelten besonders strenge Regeln bezüglich Alkohol am Steuer. Mancherorts ist es verboten, offene Alkoholflaschen mitzuführen. Das bedeutet, dass Beifahrer und Personen auf der Rückbank ebenfalls nicht trinken dürfen.
- Meistens ist es erlaubt, an einer roten Ampel rechts abzubiegen, wenn das Auto einmal komplett gestoppt wurde und kein Gegenverkehr vorhanden ist.
- An zahlreichen Kreuzungen gibt es keine Ampeln, sondern lediglich Stoppschilder. Wer zuerst an die Kreuzung gelangt, darf zuerst fahren.
Wo ist das Parken erlaubt?
Parkplätze gibt es in den USA in rauen Mengen, sodass es üblicherweise kein Problem ist, den Wagen irgendwo abzustellen. Gerade innerorts gibt es aber Einschränkungen. Wo das Parken erlaubt ist, können Sie an der Farbe der Bordsteine erkennen. Wenn sie Rot gekennzeichnet sind, herrscht absolutes Halteverbot. An einem gelben Bordstein dürfen Sie zum Be- und Entladen halten. Bei Grün herrscht eine eingeschränkte Parkzeit von zehn Minuten und Weiß bedeutet, dass Sie fünf Minuten dort halten können. Parkplätze neben blauen Bordsteinen sind behinderten Personen vorbehalten, während gelb-schwarze Markierungen eine Lkw-Ladezone anzeigen. Vermeiden Sie es außerdem, direkt vor oder in der Nähe der folgenden Dinge zu parken:
- Hydranten
- Bushaltestellen
- abgesenkte Bordsteinkanten
Genau wie in Deutschland gibt es auch in den USA zahlreiche kostenpflichtige Parkplätze, an denen Sie entweder mit Kreditkarte oder mithilfe von Münzgeld zahlen können.