Eines ist klar: Spiegelreflexkameras waren noch nie so leistungsfähig und gleichzeitig preiswert wie heute. Wenn man einen Blick auf die aktuellen DSLR-Bestseller wirft, sieht man, dass es unterschiedliche Preiskategorien gibt, die für Amateure interessant sind. Einerseits gibt es die ganz günstigen Modelle für bis 500 Euro, wie etwa die Nikon D3300/D3200 oder Canon EOS 1200D/1100D. Dann für rund 600 Euro (oft im Set mit einem sogenannten „Kit-Objektiv“) die Allroundkameras wie etwa die Canon EOS 700D/650D oder die Nikon D5300/5200.
Wer etwas höhere Ansprüche hat, greift zur dritten Kategorie von digitalen Spiegelreflexkameras, nämlich den semi-professionellen Modellen. In diese Kategorie fallen die Canon EOS 70D und dann natürlich die Nikon D7100 oder Pentax K-3. Für diese Kameras bezahlt man ohne Objektiv knapp 1000 Euro, wobei auch hier günstige Sets mit einer alltagstauglichen Linse für einen geringen Aufpreis angeboten werden. Selbstverständlich gibt es noch weitere Hersteller hochwertiger Kameras, wie etwa Sony. In diesem Artikel möchten wir aber nur die beiden aktuellen Kameramodelle Nikon D7100 und Pentax K3 sowie ihre Vorgänger Nikon D7000 und Pentax K-5/K-5 II gegenüberstellen. Sie sind nahezu identisch und richten sich an ambitionierte Fotografen, die möglichst professionelle Features in einem kompakten Gehäuse wünschen und nicht unbedingt einen Vollformat-Body suchen.
Wichtig ist im Zusammenhang mit digitalen Spiegelreflexkameras aber die Feststellung, dass es heute von der Bildqualität her kaum mehr Unterschiede zwischen einem sehr günstigen und relativ teuren Modell gibt: Es kommen ähnliche Sensoren zum Einsatz und die Profi-Merkmale sind eher im Bereich der Haptik zu finden, als in den technischen Details. In jedem Fall lohnt es sich aber, auf gute Objektive zu setzen, wie wir beispielsweise in einem ausführlichen Artikel über die Alternative zur Kit-Linse bei Nikon erklären.
Grundsätzlich teilen sich zwei Hersteller den DSLR-Kuchen, nämlich Canon und Nikon mit jeweils an die 40 Prozent Marktanteil. Sony hat inzwischen rund 10 Prozent und Pentax liegt im einstelligen Prozentbereich. Das wundert nicht, denn einerseits sind die Kameras des Herstellers nicht überall erhältlich und andererseits fehlt einfach die Werbung dafür. Trotzdem stellt Pentax grundsolide, zuverlässige Modelle her, die sich in keinster Weise hinter der Konkurrenz verstecken müssen, wie unsere Tests beweisen.
Die Pentax K-3 gegen die Nikon D7100
Beide Kameras nutzen einen verwandten 24-Megapixel-Sensor und besitzen ein hochwertiges Gehäuse. Der Autofokus ist ähnlich schnell und in Summe gibt es kaum Unterschiede, was die Qualität der Aufnahmen angeht. Pentax ist jetzt in Sachen Video etwas besser als früher unterwegs und bietet 1080p mit 60 Halb- bzw. 30 Vollbildern pro Sekunde an, was auch für die D7100 gilt. Der Vorgänger D7000 war noch mit relativ untypischen 24 Vollbildern pro Sekunde unterwegs. Dazu sowohl bei Nikon als auch bei Pentax ein sehr guter, großer Sucher und ein rückwärtiges Display mit mehr als einer Million Bildpunkten. Die K-3 besitzt außerdem ein ausgezeichnet abgedichtetes Gehäuse, inzwischen hat sie auch den zweiten SD-Kartenslot bekommen, der ursprünglich bei der D7000 als Pluspunkt anzurechnen war.
Unser Test-Fazit: Die Pentax K-3 und die Nikon D7100 sind praktisch eineiige Zwillinge. Beide sind hervorragende Fotokameras und taugen auch für den Einsatz im Bereich Video, wenngleich es hier bei der Konkurrenz besseres gibt. Die größten Unterschiede gibt es bei der Objektivauswahl: Während Nikon sehr gute, preiswerte Allroundobjektive mit Ultraschallsteuerung und integriertem Bildstabilisator anbietet, ist die Produktpalette diesbezüglich bei Pentax etwas eingeschränkter. Dafür ist dort aber seit jeher der Bildstabilisator direkt im Kameragehäuse untergebracht, wodurch Objektivkombinationen möglich sind, die man bei Nikon nicht einmal für viel Geld kaufen kann.
Preislich schenken sich die beiden Kameras wenig, denn sie kosten – als Body-only – knapp 1000 Euro. Wer sich für ein Set mit einem Allroundobjektiv wie dem 18-105er für die D7100 bzw. das 18-135er für die K-3 entscheidet, zahlt bei Nikon etwas weniger. Als ambitionierter Fotograf sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass diese Optiken keine Offenbarung sind und in Kombination mit dem 24-Megapixel-Sensor nicht 100%ig überzeugen. Stattdessen lohnt es sich auf wirklich scharfe Festbrennweiten zu setzen, die es bei beiden Herstellern gibt, nämlich die lichtstarken 35er oder 50er Linsen. Im höheren Preissegment wird man da und dort fündig. Die Entscheidung für Pentax oder Nikon ist deshalb ausgesprochen schwierig und wir können keine Kaufentscheidung für diese oder jene Kamera aussprechen.
Vielleicht spielt das Thema Geschwindigkeit beim Für oder Wider eine Rolle: Denn die K-3 schafft 8 Bilder pro Sekunde, die D7100 „nur“ 6. Allerdings sind traditionell die Nikon-Objektive eine spur schneller, wodurch sich auch dieser Unterschied in der Praxis wohl ausgleichen wird.
Die Pentax K-5 gegen die Nikon D7000
Bereits in unserem ausführlichen Test der Pentax K-5 D-SLR konnten wir feststellen, dass die hochwertige Kamera es gut mit der Konkurrenz – etwa in Gestalt der Nikon D7000 aufnehmen kann. Hier einige Details zu dem japanischen Erfolgsmodell. Wir haben die wichtigsten Vor- und Nachteile – nicht zuletzt gegenüber den Mitbewerbern – für Sie zusammengestellt, um Ihnen eine gute Kaufberatung für eine hochwertige Digitalkamera zu bieten.
Unser Tipp: Mehr über die neuesten Kameras finden Sie auf dem Review-Portal www.digicam-test.at, wo verschiedenste DSLR-Modelle auf dem Prüfstand sind und Sie eine objektive Kaufberatung nachlesen können!
Wer eine hochwertige DSLR mit herausragender Bildqualität und vielen cleveren Detaillösungen sucht, kann durchaus zur Pentax K-5 greifen. Das einzige was uns fehlt – und das gilt für viele DSLR-Modelle – ist der von den Kompaktkameras bekannte dezidierte Videoaufnahme-Button, um schnell zwischen Bewegt- und Standbild hin- bzw. her zu wechseln. Einen solchen bieten übrigens EOS 7D und D7000, bei der EOS 60D oder 550D/600D sucht man ihn vergebens.
Die K5 besitzt übrigens – im Gegensatz zur D7000 – keinen Autofokus während der Videoaufnahme. Wie wichtig diese Funktion für die persönliche Situation ist, muss natürlich jeder selbst feststellen. Hier ist man bei Pentax also dazu gezwungen, vor dem Aufnahmestart fokussieren und dann per Hand scharfzustellen, was aber selbst bei der günstigen Kit-Linse recht problemlos funktioniert. Generell sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass Autofocus während der Videoaufnahme ohne spezielle Objektive zu deutlich hörbaren Störgeräuschen bei der Aufnahme führt.
Bei den „Extras“ war die Mikrofonbuchse bei der K7 noch etwas, das die Konkurrenz nicht bot, gehört diese inzwischen bei den Semi-Pro-Modellen zum Standard. Auch ein identisch gutes Display mit drei Zoll Diagonale ist bei der K5 und der D7000 zu finden.
In Sachen Geschwindigkeit schiebt sich die K5 mit 7 Bildern vor die D7000 mit 6 Bildern pro Sekunde, die mit einem halbdurchlässigen Spiegel ausgestattete Alpha 55 von Sony erreicht übrigens sogar 10 Bilder pro Sekunde, was natürlich bauartbedingt leichter möglich ist.
Früher war ja bei Nikon (und auch etwa bei der Pentax K10D) ein CCD-Sensor im Einsatz, nun liefert Sony aber (so wie es bei Canon Standard ist) ebenfalls einen CMOS-Chip. Und während Pentax ja bei der K20D und deren „Update“ K7 einen Samsung-CMOS-Sensor nutzte, der aber im Vergleich beim Thema Rauschen wenig Freude aufkommen ließ, bedeutet die Rückkehr zu einem Sony-Sensor für Pentax einen Quantensprung, weil dadurch endlich die Produktion einer Kamera möglich ist, die nicht nur in jeder Hinsicht in Augenhöhe mit den Marktführer Canon und Nikon ist, sondern diese sogar schlägt.
Zu den wirklich praktischen Features, die das Arbeiten mit der K5 erleichtern, gehören die mit unterschiedlichen Funktionen belegbaren Bedienelemente. Über die „Einstellrad-Programmierung“ bzw. die „Tastenanpassung“ kann man hier nach persönlichen Vorlieben entsprechende Einstellungen vorwählen, die dann besonders schnell abrufbar sind. Uns erscheint es beispielsweise ergonomisch, die Blendenverstellung (AV) praktisch in allen Modi auf das hintere Einstellrad zu legen, wodurch man mit dem Daumen jederzeit eine Änerdung durchführen kann. Das vordere Rad belegen wir mit der ISO-Einstellung, die damit noch schneller als über die dezidierte Taste und das hintere Einstellrad aufrufbar ist. Der grüne Button kann dann als Auswahl für die ISO-Automatik genutzt werden.
Insgesamt konnten wir in unserem Praxis-Test die Pentax K-5 als zuverlässige Begleiterin kennenlernen, die für den Hersteller ein neues Erfolgsmodell darstellt und sich sehr gut gegen Nikon D7000 oder Canon EOS 60D bzw. 7D behaupten kann. Beide Kameras sind noch im Handel zu bekommen und wer sie zu einem vernünftigen Preis bekommt, sollte zuschlagen. Denn selbst 16 Megapixel sind für normale Fotografen ausreichend. Außerdem sind die bei Nikon und Pentax am Anfang aufgetretenen Sensorprobleme längst gelöst. Lediglich beim Gebrauchtkauf sollte man vorsichtig sein und eingehend prüfen.
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