Das innovative iPad Tablet von Apple hat offenbar das Interesse der potenziellen Käufer in der ganzen Welt geweckt und dafür gesorgt, dass eine neuartige Form des Computers in unsere Wohnungen eingezogen ist.
Beim iPad ist man nicht mehr auf eine Maus angewiesen, denn die Bedienung erfolgt ausschließlich über den berührungsempfindlichen Bildschirm. Er bietet eine gute Auflösung und viele Programme (sogenannte „Apps“) lassen sich auf diese Weise sehr intuitiv steuern. Toll ist, dass im Lieferumfang bereits viel an Software enthalten ist. Man benötigt also nicht gleich noch zusätzliches Geld, um Apps zu kaufen. Viele davon gibt es übrigens kostenlos bzw. als Gratis-Testversion.
Der 9,7-Zoll-Bildschirm reagiert nicht nur auf einfachen Druck, sondern auf komplizierte Gesten, weshalb man zum Beispiel mit einem Wischen zwischen Fotos hin und her manövrieren kann. Das alles klappt bestens und absolut zuverlässig.
Das Ende Januar 2010 von Steve Jobs präsentierte iPad begeistert neben den technischen Daten auch in Sachen Design, denn vom Gerät selbst bis hin zum Zubehör hat Apple wieder einmal gute Arbeit geleistet.
Das iPad – nur ein übergroßes iPhone?
Selbstverständlich stellt sich zunächst die Frage, warum man für ein an sich überdimensionales iPhone 500 bis 800 Euro bezahlen soll, wenn weit funktionellere Netbooks mit dem verbreiteten Windows-Betriebssystem nur etwa die Hälfte kosten. Diese bieten zwar – in den meisten Fällen – keine Bedienung per Touchscreen, dafür hat man aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten der Software viel mehr Einsatzmöglichkeiten.
Der persönliche Einsatzzweck des iPads kann trotzdem vielseitig sein, denn es ist sowohl als privates Internet Tablet oder Entertainment-Gerät nutzbar, als auch für berufliche Einsätze durchaus geeignet. Das handliche Modell wird von manchen Testern sogar als Computer-Revolution bezeichnet, in der Praxis wird man aber wohl eher von einer Ergänzung bestehender Systeme ausgehen. Denn einen konventionellen PC ersetzt das iPad nur bedingt. Durch Zusatzgeräte wie einen externen Monitor (dank VGA-Anschluss) oder eine Tastatur kann man aber sinnvolle Erweiterungen anschaffen. Gerade letztere lohnt sich, wenn man mehr tippen möchte, als nur gelegentlich eine Mail zu schreiben oder Internetadressen einzugeben. Das Verwenden des Bildschirm-Keyboards funktioniert gut, trotzdem erreicht man nicht eine so hohe Schreibgeschwindigkeit, wie mit dem normalen 10-Finger-System auf dem Fullsize-Teil eines PCs.
Unser Tipp: Jede Menge passendes Zubehör (von der Hülle bis zur Schutzfolie) gibts übrigens bei Amazon.de!
Wer bislang intensiv mit Smartphone und Computer arbeitet, wird das iPad vielleicht nicht wirklich benötigen, allerdings sind die kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht (nur etwa die Hälfte eines Netbooks) für mobile Einsatzzwecke ideal. Wer nicht unterwegs ganze Romane schreibt und nur ein wenig mailt oder surft, wird mit der 3G-Version ein sinnvolles Gadget bekommen. Auch die Variante, die nur mit WLAN ausgestattet ist reicht häufig, wenn man nur zuhause surft oder wenn man sich unterwegs auf vorhandene Netze verlassen kann. Trotz der relativ kleinen Bildschirmtastatur macht beim iPad das Tippen natürlich mehr Spaß als am Handy.
Sollte das Thema Internet bzw. Messaging per Mobilfunknetz keine Rolle spielen und mehr Entertainment in Form von selbst aufgespielten Videos und MP3-Songs im Mittelpunkt stehen, reicht auch die perfekt ins Heimnetzwerk integrierbare WLAN-Version des iPad.
Die Vorzüge und Nachteile des iPad von Apple
Wie man es vom Hersteller gewohnt ist, überzeugt das iPad optisch und die verwendeten Materialien (wie die Aluminium-Rückseite) machen auch haptisch viel Freude. Ein Sound-System ersetzt das Gerät aber leider nicht, weil die Soundwiedergabe per Lautsprecher nicht überwältigend ist. Wie bei einem iPod Touch ist die beste Qualität mit einem guten Headset zu erreichen. Das iPad hat übrigens einen Mikrofonanschluss, was interessante Einsatzmöglichkeiten durch Apps eröffnet.
Das berührungsempfindliche Display des Geräts widersetzt sich dem 16:9-Trend und kommt im Format 4:3 daher. Das ist zwar beim Abspielen von Filmen ein Nachteil, bei der Anzeige von Websites aber praktisch. Die Auflösung von 1024 x 768 Pixel entspricht noch immer der Programmier-Vorgabe vieler Internetseiten. Die Darstellung der Farben sowie der Kontrast können sich sehen lassen, natürlich kommt es zu Reflexionen, was aber nur bei wirklich grellem Sonnenlicht problematisch ist.
Wie bereits beim iPod Touch bzw. iPhone ist das Benutzerinterface sehr intuitiv gestaltet und innerhalb kürzester Zeit leicht (im wahrsten Sinne des Wortes) „begreifbar“. Das Surfen im Internet macht Spaß und wer nicht auf zu „technisch“ programmierten Sites unterwegs ist, die ohne Flash überhaupt nicht funktionieren, wird damit zufrieden sein. Soziale Netzwerke wie Facebook unterstützen das Gerät mit unterschiedlichen Apps und für den optimalen Einsatz von Twitter gibt es beispielsweise das kostenlose TweetDeck.
Ein wichtiger Punkt beim Thema iPad ist die Tatsache, dass man auf jeden Fall noch einen konventionellen PC bzw. Mac besitzen sollte, um die Aktivierung/Registrierung durchzuführen oder Backups zu machen. Wenn das Tablet mit einem umfangreichen Online-Speicher käme, auf den man zugreifen könnte, wäre das sicherlich praktisch. Da sich die internen Flashdrives nicht erweitern lassen, gibt es hier Einschränkungen.
Bereits vor dem iPad gab es mit dem Kindle von Amazon ein interessantes Gerät zum Lesen von E-Books, dessen Software übrigens auch für das Apple-Gadget verfügbar ist und man damit Literatur auch abseits von iTunes beziehen kann. Das iPad macht diesbezüglich eine sehr gute Figur, allerdings muss man das Gewicht des Minicomputers berücksichtigen, um festzustellen, dass ein echtes Buch immer noch handlicher ist. Wer nur liest, sollte sich über die Anschaffung eines Kindle Gedanken machen, der ein noch besseres Gefühl eines gedruckten Produktes vermittelt.
Die mitgelieferten Applikationen des iPad bieten einen großen Funktionsumfang, so passt beispielsweise das Mailprogramm sehr gut zum Display, weil es ja im Gegensatz zu einem Netbook mit Outlook & Co. für diese Größe optimiert ist. Das selbe gilt für den Kalender, der hier eine sinnvolle Verwaltung von Terminen und Aufgaben ermöglicht.
Gaming am iPad – Eine neue Dimension
Durch die Steuerung ohne komplizierte Controller haben Nintendo und andere Hersteller im Gaming-Bereich erkannt, welche „Gefahr“ hier vom iPad ausgeht. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich hier der Markt entwickelt. Eines ist aber klar: Das Apple-Tablet wird den Spielebereich um interessante Neuerungen erweitern. Und natürlich ist hier der Vorteil, dass man ein universelles Gerät hat, das für vielerlei Zwecke geeignet ist und nicht nur als reine Enterainment-Konsole zu gebrauchen ist.
iPad WiFi oder 3G?
Wer immer und praktisch überall mit dem iPad ins Internet möchte, sollte zur 3G-Version greifen. Dafür benötigt man eine Micro-SIM-Karte plus Datentarif, die man von vielen Provider bekommen kann. Das Zerschneiden einer gewöhnlichen Handykarte ist eher nicht anzuraten. Wer mit der WiFi-Version online gehen möchte, kann dies über das Heimnetzwerk tun oder sich für unterwegs einen mobilen Hotspot anschaffen, sofern nicht stationäre WLAN-Angebote zur Verfügung stehen. Solche kleinen Teile sind mittlerweile bezahlbar geworden und man kann diese natürlich für unterschiedlichste Geräte verwenden, was ein Vorteil in Sachen WLAN-Möglichkeiten ist.
Noch einige Anmerkungen zum iPad:
Dank der guten Batterieleistung von bis zu 10 Stunden muss das Tablet nicht ständig aufgeladen werden, was im wahren Leben eine durchschnittliche Benützung während zweier Tage bedeutet. Der Stromverbrauch im Standby-Betrieb ist übrigens erstaunlich gering, was auf Dauer sicher der Lebenszeit des nicht selbst austauschbaren Akkus zugute kommt. Wenn die Energiequelle einmal tot ist, muss das iPad übrigens direkt bei Apple ersetzt werden. Eine einfache Umrüstung ist nicht möglich bzw. vorgesehen.
Leider fehlt beim iPad eine eingebaute Kamera, was für viele User sehr praktisch wäre und auch die Multitasking-Möglichkeiten sind abseits einiger weniger Anwendungsbereiche gering. Da sich Apple gegen die Verwendung von USB-Anschlüssen am Gerät entschieden ha, muss für viele Einsatzmöglichkeiten teure Zusatzhardware gekauft werden. Diesbezüglich stellt sich die Frage, welche Ergänzungen der Hersteller bei der nächsten iPad-Generation vornimmt. Eines ist aber auf jeden Fall klar: Das Tablet ist ein großer Erfolg und führt sicherlich dazu, dass Apple noch mehr ins öffentliche Interesse rückt.
Unser Test-Fazit zum Apple iPad: Ob das Tablet-Gerät von Apple tatsächlich eine Revolution des Computers ist, sei dahingestellt. Das stylische Teil wird aber viele Freunde finden, weil es in unzähligen Bereichen eine Alternative zum Netbook oder sogar Notebook ist. Ganz ersetzen kann es herkömmliche computer (noch) nicht oder wird es auch nie können. Das liegt vor allem am Konzept, das Apple entwickelt hat. Der Vorteil dabei: Das Problem der Viren wird minimiert, weil es sich um ein geschlossenes Ökosystem handelt und Programme (legal) nur über den App-Store zu bekommen sind.
Das iPad kommt zwar nicht an die Leistung einen guten PCs heran und bleibt wegen des Betriebssystems in einem Nischenmarkt angesiedelt, das wird aber in Wahrheit nur eine geringe Anzahl von potenziellen Käufern abschrecken. Der Vorsprung gegenüber anderen Anbietern solcher tragbarer Gadgets ist für diese Geräte-Generation höchstwahrscheinlich uneinholbar. Erst wenn ein Modell auf den Markt kommt, das mehr kann und womöglich billiger ist, dürfte das für Apple gefährlich werden. Bis dahin haben sich die cleveren Kalifornier aber sicher wieder etwas Neues ausgedacht. Dass die Konkurrenz diese Marktlücke vollständig verschlafen hat (obwohl seit vielen Monaten über das iPad spekuliert wurde), zeigt, dass in der Computerbranche selbst bei den ganz großen Playern kein Wille zur Innovation zu finden ist. Gerade Windows hätte hier rechtzeitig an die Bedürfnisse des Marktes und die technischen Möglichkeiten denken sollen.
Natürlich kann man sich am besten selbst von den Vorzügen des iPads überzeugen, mangels verfügbarer Test-Geräte zum Start der Vorbestellungen in unseren Breiten hilft es, sich per Internetvideo einen Eindruck zu machen und Reviews zu lesen bzw. Videos auf YouTube anzusehen.
Unser Tipp: Selbstverständlich gibt es etliche Alternativen zum iPad!Das Apple Tablet und jede Menge Zubehör können Sie bei Amazon.de finden.