Nachdem wir Ihnen die Pentax K5 ausführlich vorgestellt haben, nun unser großer DSLR-Test der Nikon D7000 Spiegelreflexkamera. Im ausführlichen Praxis-Review erfahren Sie alle ihre Vor- und Nachteile.
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Generell kann Nikon auf eine lange Tradition im Kamera-Sektor zurückblicken. Dabei fällt natürlich die ewige Konkurrenz zu Canon auf. Gemeinsam beherrschen die beiden japanischen Hersteller mehr als drei Viertel des Marktes für Modelle mit Wechselobjektiven. Dabei bleibt selbst für Größen wie Sony nur noch wenig Platz, gar nicht zu sprechen von Pentax, Olympus, Samsung oder Panasonic.
Die Nikon D7000 ist die Nachfolgerin der D90, die zwei Jahre zuvor herauskam. Neben zahlreichen kleineren technischen Neuerungen brilliert beim neuen Modell vor allem der 16-Megapixel-CMOS-Sensor, der von Sony hergestellt wird und in ähnlicher Form auch in der bereits eingangs erwähnten Pentax K5 zu finden ist.
Die Nikon D7000 DSLR im Detail
Zunächst möchten wir uns den Preis der Kamera ansehen, denn dieser spielt immer bei der Anschaffung eine große Rolle. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass aktuell drei sehr ähnliche Modelle um die Gunst der Käufer buhlen. Zwar ist der Body-Preis der Canon EOS 60D am günstigsten, dann folgt die Nikon D7000 und schließlich die Pentax K5, wenn man die DSLR-Kameras jedoch mit dem Kit-Objektiv anschafft, liegen die Preise aber nahe beieinander. Erwähnen sollte man hier, dass Canon bei der EOS 60D mehrere Bundles (etwa mit dem 17-85 IS USM, 18-135 IS oder 18-55 IS) geschnürt hat, ebenso wie es bei Nikon bzw. Pentax der Fall ist. Interessant ist hier übrigens die K5, die bei den Set-Objektiven ein wetterfestes Gehäuse anbietet.
Am meisten fürs Geld erhält man definitiv beim Set der Nikon D7000 mit dem Nikkor AF-S DX 3,5-5,6/18-105 mm G ED VR. Dieses Allroundobjektiv ist zwar in Sachen Schärfe bei den längeren Brennweiten nicht überragend, bietet aber eine mehr als akzeptable Bildqualität zum sehr attraktiven Preis.
Insgesamt fällt bei der Nikon D7000 natürlich das hochwertige Gehäuse und die relativ gute Anordnung der Tasten an. Die Buttons bzw. Räder können auch ziemlich gut an die persönlichen Wünsche angepasst werden. Darüber hinaus gibt es einen sehr schnellen Autofokus und den gut integrierten Videomodus, der per Live-View-Schalter aktiviert wird. Über das Menü kann man auch die Scharfstellung während der Bewegtbildaufnahme auswählen, wobei beispielsweise auch eine Gesichtserkennung zur Verfügung steht. Der Autofokus kann bei Videos übrigens auf permanent eingestellt werden, was leider zu einem oftmaligen, unschönen „Pumpen“ führt oder man kann jederzeit über ein Halbdurchdrücken des Auslösebuttons scharfstellen lassen. In dieser Disziplin ist aktuell Canon noch eine Nasenlänge voraus, vor allem auch was die Videoqualität angeht. Pentax mit der K5 bietet zwar keinen Autofocus während der Aufnahme, die Resultate können sich aber durchaus sehen lassen.
Das wahre Highlight der Nikon D7000 ist natürlich der neue CMOS-Sensor mit Sony-Genen, der auch bei der Pentax K5 zu finden ist. Dieser ermöglicht zumindest bis ISO 1600 (teilweise sogar ISO 3200) rauschfreie Bilder, was noch vor gar nicht so langer Zeit praktisch undenkbar gewesen wäre.
Ansonsten gibt es bei der Nikon D7000 viele altbekannte Features, die man auch schon bei der D90 oder der D300(s) gesehen hat. Das vergleichsweise kompakte Gehäuse ist sehr hochwertig und ähnlich robust wie die Pentax K5. Nur Canon bietet hier bei der EOS 60D weniger an Qualität, um sich damit wohl von der EOS 7D abzugrenzen, die aber grundsätzlich in einer ähnlichen Liga wie die D7000 spielt.
Hier die wichtigsten Funktionen der D7000 im Überblick:
- 16.2 MP CMOS-Sensor (ähnlich Pentax K5 & Sony A55)
- Empfindlichkeit von ISO 100-25,600 (!!!)
- Full-HD Video in 1080p mit Autofokus während der Aufnahme
- Sehr gut integrierte Bewegtbildaufnahme im Vgl. zu Canon & Pentax
- Sucher mit 0,94facher Vergrößerung und 100%-Darstellung des Motivs
- Großes 3-Zoll-Display mit 921.000 Bildpunkten und Live-View
- Kamerainterne Bild- und Videobearbeitung
- Anschluss für Stereo-Mikrofon
- 39-Punkt Fokussystem (9 Kreuzsensoren)
- Preiswerte Allroundobjektive (z. B. AF-S DX 18–105 mm VR)
- Hochwertiges, abgedichtetes Gehäuse
- Schnelle Serienbilder mit bis zu 6 Fotos pro Sekunde
Unser Test-Fazit: Zweifellos ist die Nikon D7000 eine sehr attraktive Kamera. Hier gefallen viele clevere Detaillösungen und die Bildqualität ist nach einer unbedingt nötigen Justierung über das Menü sehr gut. Schade ist, dass der Hersteller nicht „out of the box“ ähnlich knackige Bilder liefert, wie dies bei Canon immer schon der Fall war. Im direkten Vergleich kann übrigens die EOS 60D bei der Rauschfreiheit nicht ganz mithalten, allerdings muss man sich die Frage stellen, ob man wirklich höchste ISO-Werte benötigt. Als Halbbruder der D7000 punktet dagegen die Pentax K5. Sie ist in vielerlei Hinsicht gleich gut und die wenigen Detailunterschiede in der Bedienung oder Technik werden sicherlich nur von Insidern zu bemerken sein. In wieweit man einerseits einen Autofokus bei der Videoaufnahme bzw. einen zweiten Speicherkartenslot (Nikon) oder einen ins Gehäuse integrierten Bildstabilisator bzw. eine etwas höhere Serienbildgeschwindigkeit (Pentax) sucht, muss jeder selbst herausfinden. Oft entscheidet ja letztlich die Brieftasche und hier schneidet (nach der teilweise exorbitanten Preiserhöhung bei Pentax-Objektiven) die Nikon D7000 zwischenzeitlich besser ab. Besonders lohnenswert ist für den Anfang der Kauf der Kamera im Set mit dem Nikkor AF-S DX 3,5-5,6/18-105 mm G ED VR und später kann man beispielsweise das Nikkor AF-S DX 16-85mm 1:3,5-5,6G ED VR anschaffen, bei dem es sich um ein wirklich ausgezeichnetes Allroundobjektiv handelt. Als „must haves“ für die D7000 sind neben den guten Teleobjektiven vor allem die sehr attraktiven Festbrennweiten mit 35, 50 und 85 mm zu nennen, die auch für Otto-Normalverdiener bezahlbar sind.
In jedem Fall können wir die Nikon D7000 mit gutem Gewissen empfehlen. Aber Vorsicht: Ähnlich wie die K5 hatte auch sei am Anfang, also direkt nach der Markteinführung, Probleme mit dem Sensor. Diese sind rasch gelöst worden. Jedoch sollte man bei jedem Kauf auf die Seriennummer achten, denn besonders frühere Modelle vom Gebrauchtmarkt sind davon betroffen, dass eventuell Schwierigkeiten mit dem CMOS-Chip vorhanden sind. Übrigens erschien die D7000 in unserem Test relativ staubanfällig, obwohl fast nur mit dem Kit-Objektiv fotografiert wurde und kaum die Linsen gewechselt worden sind. Eine Reinigung des Sensors kann man aber mit etwas Geschick und Geduld selbst vornehmen. Allerdings sollte man auf alles verzichten, was zu einem Verschmieren führt. Insofern sind viele Lösungen aus dem Handel nicht perfekt geeignet. Wenn man sich das nicht zutraut, sollte man einfach professionelle Hilfe in dieser Disziplin in Anspruch nehmen.
Hier jetzt noch einige Testfotos, direkt aus der D7000 (Alle Bilder enstanden mit dem AF-S 18-105 VR):
Das erste Bild verwendet die Standardwerte, beim zweiten wurden Schärfe, Kontrast und Farbsättigung korrigiert, sodass deutlich attraktivere Fotos möglich sind. Ähnliche Werte liefert übrigens auch die Pentax K5, wenn nicht die Parameter verändert werden.
Diese Fotos entstanden an einem sonnigen Tag in der Innenstadt von Wien mit Blende 5,6 und ISO 100:
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