Marktführer Canon hat mit dem in unserem Test vertretenen EF 28-135 3.5-5.6 IS USM schon lange ein ausgezeichnetes Objektiv im Programm. Diese Allround-Linse macht nicht nur an analogen Spiegelreflexkameras, sondern auch an der DSLR eine gute Figur. Das noch aus Zeiten der Film-Ära stammende Objektiv läutete bei Canon den integrierten Bildstablisator ein und bietet in der Praxis einen guten Zoombereich, der natürlich an der Crop-Kamera mit einem Verlängerungsfaktor von 1,6 keinen echten Weitwinkelbereich besitzt. Dafür ist die Linse am sog. „langen Ende“ mit 135 mm (aka 216 mm im Vergleich zum Kleinbildformat) für die meisten Einsatzzwecke gut geeignet. Gerade die End-Lichtstärke von 5.6 profitiert von dem „IS (Image Stabilisation)“ genannten Wackeldackel, was auch bei schlechten Lichtverhältnissen mit einer Verschlusszeit von etwa 1/30 Sekunde noch größtenteils scharfe Bilder bringt.
Neuere IS-Objektive von Canon verwenden eine etwas andere Technik, die auch bei Schwenks Vorteile bringen sollte. Wir konnten aber im Alltagseinsatz keinen wirklichen Unterschied entdecken. Das ab etwa 400 Euro erhältliche EF 28-135 mit einer Naheinstellgrenze von 0,5 m überzeugt durch ein robustes Plastikgehäuse mit guter Haptik. Bauartbedingt wackelt der beim Zoomen zweifach „ausfahrende“ Tubus etwas, was in der Praxis aber nicht sonderlich stört. In der Hand passt die Griffigkeit des Objektivs und gerade der ausreichend schnelle bzw. leise Ultraschallmotor sorgt in vielen Situationen dafür, dass wichtige Momente scharf eingefangen werden. Apropos scharf: Das EF 28-135 IS USM beeindruckt mit einer für diese Preisklasse ausgezeichneten Schärfe und einem tollen Kontrast. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich dabei um ein Modell mit vergleichsweise großem Zoombereich handelt, ist die Bildqualiät auf jeden Fall sehr gut. Gerade auf Reisen kann man oft andere Linsen getrost zuhause lassen und ist als „Immerdrauf“ sehr gut geignet. Viele preisbewusste Besitzer des Objektivs verwendet als Ergänzung im Weitwinkelbereich das oft praktisch zur Kamera dazugeschenkte Kit-Objektiv 18-55 3.5-5.6 und sind damit komplett ausgestattet.
Das gut 500 Gramm schwere 28-135 Objektiv mit 72 mm Filterdurchmesser ist gerade für den ambitionierten Einsteiger ein Hilfsmittel, bei dem Preis und Leistung stimmt. Aufgrund des Gewichts verlagert sich übrigens der Schwerpunkt mehr auf die linke Hand, was für eine zusätzliche Stabilisierung etwa im Vergleich zum kompakten EF-S 18-55 IS sorgt. Beim Kauf sollte man lediglich darauf achten, dass man kein Exemplar erwischt, bei dem der Tubus von selbst ausfährt, wenn man die Kamera nach unten hält, denn sonst stößt man leicht einmal ungewollt gegen ein Hindernis, was für das Glas fatale Folgen haben könnte.
Wer gerne manuell fokussiert wird sich vielleicht an dem etwas schmalen Ring stören, der recht nahe am Gehäuse liegt und auch die beiden Schalter auf der linken Seite der Linse stören hier eventuell. Außerdem liegt – wie bei Canon allgemein üblich – keine Sonnenblende bei und man muss die EW-78BII für etwa 25 Euro extra kaufen. Ansonsten gibt es von unserer Seite nach etlichen Tausend Fotos mit dem Canon EF 28-135 3.5-5.6 IS USM nur Lob, wenn man nicht das letzte Quäntchen an Lichtstärke braucht. Dafür müsste man aber deutlich mehr bezahlen. Selbst bei Offenblende stimmen die Resultate in jeder Hinsicht und deshalb wird das Objektiv in Anspielung auf die Profi-Objektive des Herstellers gerne und völlig zurecht als „Poor Man’s ‚L‘ bezeichnet. (Test: nurido-Redaktion, März 2009)
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